Der Drusch vorheriger Ansaatflächen zur Samengewinnung, sollte deshalb mit großer Sorgfalt erfolgen und folgende Punkte sollten unbedingt beachtet werden:
Der Drusch von mit Wildarten angesäten Flächen …
… sollte nur vom jeweiligen Habitat in einen vergleichbaren Lebensraum erfolgen.
Unterschiedliche Standortbedingungen verringern sonst den Ansaaterfolg.
… ohne zeitliche und räumliche Trennung, führt generell zu artenarmen Mischungen, weil sich nur die zum Zeitpunkt der jeweiligen Beerntung reifen Samen auf der neuen Fläche etablieren können.
Zum Gewinnen von hochwertigem Druschgut ist abschnittsweises Beernten der Flächen unbedingt erforderlich.
… beinhaltet die Gefahr potenzieller Verunreinigung des Druschguts mit dominanten Unkräutern
Oft wird eine gründliche Bodenvorbereitung im Vorfeld der Neuansaat einer Wiesenmischung aus Wildarten vernachlässigt, so dass Melde, Weißklee, Ampfer und Distel aus dem Bodendepot das Erscheinungsbild beeinträchtigen. Erst durch mehrmalige Schröpfschnitte - vielleicht sogar über mehrere Jahre - lassen sich diese Arten wieder aus der Wiesengesellschaft verdrängen.
… führt insbesondere in den ersten Entwicklungsjahren oft zu einem erhöhten Samenanteil einzelner sich schnell entwickelnder Arten: Bei der Samenernte führt dies zu artenarmen oder zumindest unausgewogenen Beständen.
Bis sich alle Arten einer Wiesenansaat auf der neuen Fläche etablieren, können zum Teil Jahre vergehen. Oft finden sich auf Rohböden zunächst schnell auflaufende Pioniere (z.B. Leguminosen) und Arten wie die Wiesen-Margerite, die dann aber mit der Zeit langlebigeren Arten weichen. Manche Arten kommen erst etwa fünf Jahre nach Ansaat zur ersten Blüte, wie z. B. der Wiesenknopf.