Vielfalt in den Genen
Die Merkmale gebietsheimischer Wildblumen und -gräser unterscheiden sich in wesentlichen Qualitätskriterien von denen, die für Saatgut von Zuchtformen gelten. Hier wird Wert auf die genetische Gleichförmigkeit gelegt wie z.B. hohe Wuchsleistung bei guter Nährstoffversorgung für Futterwiesen. Für Ansaaten in der freien Landschaft sollen die Individuen einer Art dagegen große genetische Vielfalt aufweisen, um den innerartlichen Genpool bestmöglich zu erhalten. Zentrales Qualitätskriterium einer gebietsheimischen Art ist hierbei ihr nachvollziehbarer, regionaler Ursprung. Die BfN-Schrift zum Projekt "RegioDiv - Genetische Vielfalt krautiger Pflanzenarten in Deutschland und Empfehlungen für die Regiosaatgut-Praxis" formuliert dies so:
"Ziel der Regiosaatgut-Praxis ist die Verwendung eines genetisch diversen und an lokale Umweltbedingungen angepassten Saatguts für Rekultivierungen und Ansaaten. Grundlage dafür ist eine umfassende Kenntnis über die innerartlichen Verteilungsmuster genetischer Vielfalt." Gebietseigenes Saatgut für Begrünungen und Renaturierungen in der freien Landschaft wird derzeit in Deutschland für 22 Ursprungsgebiete (UG) produziert (siehe Regionenkarte).
Das Projekt RegioDiv wollte überprüfen, wie gut deren geographischer Zuschnitt der beobachteten genetischen Struktur der untersuchten Arten entspricht. Erste Ergebnisse aus über 30 untersuchten Arten zeigen: Regionale genetische Differenzierung ist artzpezifisch. Mehr Infos zu "RegioDiv" finden Sie hier.