Neuansaat nach Bodenbearbeitung und Saatbettherstellung

Vorzugsweise sollte vor angekündigten Niederschlägen gesät werden, denn Samen von Wildpflanzen benötigen mindestens 4-5 Wochen durchgehende Feuchtigkeit, um optimal quellen und zur Keimung gelangen zu können. Wir empfehlen bei Frühjahrsansaat die Monate März und April. Eine Spätsommeransaat von Mitte August bis Mitte September bietet Vorteile für Kaltkeimer. Später im Herbst besteht   in erhöhtes Auswinterungsrisiko. 

Das Saatgut muss obenauf gesät und darf nicht eingearbeitet werden. Wird maschinell gesät (Rasenbau- / Drillmaschine), müssen Striegel und Säschare hochgestellt werden. Das unbedingt notwendige Anwalzen sorgt für den benötigten Bodenschluss der Ansaat und eine gleichmäßige Keimung des Saatguts. Geeignet sind Güttler- und Cambridge-Walzen oder – für kleinere Flächen – eine Rasenwalze. 

Bei sehr mageren Substraten kann eine Startdüngung durch eine dünne Kompostschicht (1-2 cm), die oberflächlich eingearbeitet wird, hilfreich sein. Alternativ ist eine einmalige Gabe von 50 g/m² organisch-mineralischem Dünger möglich, die den Keimlingen hilft, sich schneller zu entwickeln, ohne dass der Standort auf Dauer seinen mageren Charakter verliert.

Zum Schutz der Ansaat bei ungünstigen Standort- und Ansaatbedingungen wie z. B.  starker Sonneneinstrahlung, Erosionsgefahr, Kahlfrösten und Vogelfraß ist es empfehlenswert, die angesäte Fläche locker abzudecken.  Wir empfehlen 500 g/m² Heu oder 2 kg/m² frischen Grasschnitt.
Die lockere Mulchschicht schützt die Ansaat und sorgt für ein günstiges Kleinklima, lässt aber noch genügend Luft und Licht zu den Samen und Keimlingen durch. Im Lauf der Vegetationsperiode wird die Mulchabdeckung von den Keimlingen durchwachsen und verrottet von selbst. Die Halme des Grasschnitts sollten nicht zu kurz sein, da diese sonst verklumpen. Der gewünschte Effekt eines locker über die Anssaat gestreuten Halmnetzes würde sonst verloren gehen. Bitte achten Sie darauf, dass das Mulchmaterial keine Unkräuter wie Winde, Quecke, Distel, Weißklee und Ampfer enthält. Eine ähnliche Wirkung kann auch durch eine Schnellbegrünungskomponente erzielt werden. Diese dient wie eine lockere Mulchabdeckung dem Schutz der Ansaat. Sie wird der Mischung mit zusätzlich 2 g/m² beigegeben oder auf Wunsch auch getrennt geliefert. Ihre Bestandteile werden von uns auf die Art der Mischung, die vorhandenen Bodenverhältnisse und die Jahreszeit abgestimmt. Leindotter, Buchweizen, Gartenkresse und / oder Roggentrespe sorgen bei schwierigen Standorten (z. B. Gefahr von Erosion, Vogelfraß) oder ungünstiger Witterung (z. B. starke Sonneneinstrahlung, Kahlfrost) für eine schnelle Begrünung. Sie helfen so, den Ansaaterfolg zu sichern. Durch ihr schnelles Auflaufen verbessert die Schnellbegrünungskomponente das Kleinklima für die Keimlinge der Samenmischung und sichert die Fläche schneller vor Erosion. Nach ca. 8-10 Wochen muss der „Schnellbegrüner“ jedoch abgemäht werden, um der eigentlichen Wiesenmischung nicht Licht und Wasser streitig zu machen.