Wissenswertes zu unseren Mischungen
Saatgutmischungen nach dem Vorbild der Natur
Die angebotenen Mischungen orientieren sich im Regelfall an Verbreitungsgebiet, Artenzusammensetzung und Dominanzverhältnissen, wie sie in der Natur vorkommen.
Dieses Vorbild hat sich in Jahrhunderten herauskristallisiert und bildet auf Dauer die stabilsten Bestände. Um dies zu erreichen, achten wir sowohl auf die kritischen Ansaatstärken je Art als auch auf einen Anteil sicher funktionierender Arten. Einer Vielzahl von Nützlingen, Wildbienen und Schmetterlingen sowie anderen Tierarten wird so mit unseren Wiesenmischungen ein breit gefächertes und langfristiges Nahrungsangebot gegeben. Das verwendete Muttersaatgut stammt aus verschiedenen Ursprungsgebieten in Deutschland. Es darf von Ihnen genehmigungsfrei für Ansaaten in der freien Landschaft nur im Ursprungsgebiet, aus dem es stammt, ausgebracht werden. Mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörden ist dies auch mit Mischungsanteilen aus einem benachbarten Ursprungsgebiet möglich. So wird garantiert, dass die heimische Tierwelt optimal an den Entwicklungsrhythmus und den Blühzeitpunkt der Pflanzen angepasst ist.
Temporäre Abweichungen zu natürlichen Wiesengesellschaften
In einigen unserer Wiesenmischungen finden Sie einjährige Akzeptanzarten – meist Ackerwildkräuter wie Kornblume oder Klatschmohn. Diese „Platzhalter” sorgen im ersten Jahr für rasche Flächenbedeckung und erfreuen unsere Kunden mit ihrem schnellen Blühaspekt. In den darauf folgenden Jahren werden die Einjährigen durch die Wiesenblumen verdrängt.
Auf Wunsch fügen wir Ihrer Mischung eine Schnellbegrünungskomponente (2 g/m²) bei, bestehend aus Leindotter, Buchweizen, Gartenkresse und/oder Roggentrespe. Diese Bestandteile werden von uns auf die Art der Mischung, die vorhandenen Bodenverhältnisse und die Jahreszeit abgestimmt. Der Schnellbegrüner keimt einige Wochen vor der eigentlichen Mischung und dient dem Schutz der Ansaat. Er muss jedoch nach ca. 8-10 Wochen abgemäht werden, um der Wiesenmischung nicht Licht und Wasser streitig zu machen. Mehr Infos zur Schnellbegrünungskomponente finden Sie hier.
Ansaatstärke - weniger ist mehr
Ansaatstärken von 2 g/m² empfehlen wir aus Erfahrung mit verschiedenen Saatgutmischungen in diversen Naturräumen für hochwüchsige Säume mit geringem Gräseranteil. Bis zu 5 g/m² Ansaatstärke haben Mischungen zur Böschungsbefestigung, für schwierige Standorte und bei hohem Gräseranteil oder falls eine schnellere Deckung gewünscht ist. Abhängig vom 1.000-Korn-Gewicht des Saatguts entsprechen 1-5 g/m² etwa 1.000-4.000 Samenkörnern/m². Jede Erhöhung der Ansaatstärke wäre kostensteigernd und würde zu mehr Konkurrenz innerhalb der Keimlinge führen. Konkurrenzschwache Arten, zu denen auch besonders schönblühende gehören, würden dadurch in der Fläche nicht in den gewünschten Anteilen zur Entwicklung kommen.
Ansaathilfstofffe
Auf Wunsch liefern wir Ihr Saatgut zum leichteren Ansäen und gleichmäßigeren Ausbringen gemischt mit Füllstoff. Standardmäßig ist dies gentechnikfreier Maisschrot (1 €/kg). Die unterschiedlichen Kornfraktionen der zerkleinerten Maiskörner sorgen dafür, dass sich die Samen unterschiedlicher Größe nicht entmischen.Das Strecken des Saatguts mit Füllstoff auf 10 g/m² bzw. 100 kg/ha kann alter-nativ aber auch mit trockenem Sand, Sägemehl oder geschrotetem Korn erfolgen. Bei gräserbetonten Mischungen kann der Füllstoffanteil auf 20g/m² bzw. 200 kg/ha erhöht werden, um ein Verstopfen der Sämaschine durch die Grannen der Wildgräsersamen zu verhindern. Auf wildschweingefährdeten Flächen raten wir dazu, keinen Maisschrot als Füllstoff zu verwenden. In solchen Sonderfällen können wir Ihnen das mineralische Vermiculit (4 €/kg) mit halber Aufwandmenge oder das mehlkörperfreie Maisspindelgranulat (2 €/kg) als Ersatzfüllstoff anbieten.