Qualitätsmerkmale von Wildarten

Die wichtigsten Kriterien auf einen Blick

  • Gesicherte Saatgutherkunft aus natürlichen Beständen
  • Große innerartliche Vielfalt des Ausgangmaterials
  • Vermehrungsflächen im Naturraum des gesammelten Materials
  • Landwirtschaftliche Vermehrung bis max. zur 5. Tochtergeneration
  • Artspezifische Lagerung des Saatguts zum Erhalt der Keimfähigkeit
  • Lückenlose Dokumentation der Mengenflüsse (Sammlung / Anbau / Handel / Kunde)
  • Zertifizierung als Qualitätsgarantie 

 

Qualitätsmerkmale
in der Wildpflanzenvermehrung
Kontrolle im Rahmen
der VWW-Regiosaaten-Zertifizierung
Große innerartliche Vielfalt des Ausgangsmaterials durch Sammlung von unterschiedlichen Individuen mehrerer Populationen, die nur anteilig beernet werden.Kontrolle der Sammel- und Anbaudokumentation auf Erfüllung der Vorgaben des "VWW-Regiosaaten"-Regelwerks. Genehmigung durch und Meldung der Sammelmengen an Untere Naturschutzbehörden.
Erhalt der genetischen Bandbreite der Art durch landwirtschaftliche Vermehrung bis max. zur 5. Tochtergeneration.Kontrolle von Lieferscheinen, der Sammel- und Anbaudokumentation sowie der Kulturabfolge auf den Vermehrungsflächen.
Nachvollziehbarkeit der Saatgutherkunft und Weitervermehrung durch Genehmigung und Doku der Sammlung in Protokollen.Kontrolle der Lieferscheine jeder Weitergabe des Saatguts, Feldkontrollen.
Nachweisbarkeit von Vermehrungsflächen des gesammelten Ausgangsmaterials im zugehörigen Produktionsraum um ähnliche Wuchsbedingungen zu bieten und Einkreuzung aus entfernten Gebieten oder Ländern zu verhindern.Feldkontrolle von 2√n der Arten im Anbau mindestens alle 3 Jahre. (Bsp.: 100 Arten im Anbau = 2 √100 Arten = 20 Arten.)
Einschätzung der Kulturgüte und des potenziell möglichen Ertrags einer Kultur, danach rückwirkende Einschätzung auf Plausibilität der Erntemenge im Folgejahr und Abgleich mit dem Lagerbestand.
Garantierte Mindestkeimfähigkeit
durch artspezifische Lagerung des Saatguts und Kontrolle durch Keimtests
Kontrolle von Keimfähigkeitsuntersuchungen für geregelte Arten zur Ermittlung einer durchschnittlichen Mindestkeimfähigkeit von 75 % in Erhaltungsmischungen.
Lückenlose Dokumentation der Mengenflüsse (mind. 6 Jahre) beginnend bei der Sammlung, über den Anbau bis zum KundenStichprobenhafte Plausibilitätskontrolle mehrerer Arten anhand des Abgleichs der Mengenflüsse. Ausgehend von Versandetiketten von Erhaltungsmischungen werden Abrechnungsbelege der Saatgutmengen, an Kunden verkaufte Mengen und Restlagerbestände miteinander abgeglichen.

 

Nachvollziehbare Herkunft und genetische Vielfalt

Beginnend mit der Sammlung an mehreren alten und biotoptypischen Naturstandorten wird der Weg des Saatguts über eine begrenzte Zahl von Tochtergenerationen (max. F5) im Feldanbau verfolgt. Die Erntemengen werden in Bezug auf die Anbaufläche der jeweiligen Art auf Plausibilität kontrolliert und der Mengenfluss des gereinigten Saatguts vom Lager bis hin zum Kunden dokumentiert.

Eine Zertifizierung des Wildsaatguts trägt entscheidend zur Qualitätssicherung dieser Abläufe bei, sofern sie einer qualifizierten Kontrolle durch unabhängige Prüfinstitute und zusätzlichen stichprobenhaften staatlichen Kontrollen unterliegt.

Weitere Informationen zum Anbau gebietsheimischer Arten finden Sie unter „Wildpflanzenanbau”.

Info

Eine sortierbare, jährlich aktualisierte Artenliste des gesamten Wildpflanzenanbaus nach dem Qualitätssiegel "VWW-Regiosaaten" finden Sie unter www.natur-im-vww.de